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Hämorrhoiden

Symbolbild Hämorrhoiden

Obgleich die meisten Erwachsenen über Hämorrhoiden – bzw. das was sie dafür halten – klagen, kommt dieses Volksleiden in der ärztlichen Ausbildung viel zu kurz. Es ist daher kein Wunder, dass viele Patienten über eine wenig sachkundige Behandlung klagen.

Wie entstehen Hämorrhoiden?

Die Hämorrhoidalknoten sind Schwellkörper innerhalb des Afters, die den Enddarm wie eine Gummimuffe gegen das Austreten von Flüssigkeit abdichten. Hämorrhoiden sind bei jedem Menschen von Geburt an vorhanden, können sich aber im Laufe des Lebens erweitern und führen dann zu Beschwerden. Nur bei etwa 20% der Bevölkerung bleiben Hämorrhoiden symptomlos. Ungünstige Faktoren, welche die Vergrößerung von Hämorrhoiden fördern, sind unregelmäßiger Stuhl bei ballaststoffarmer Ernährung, starkes Pressen und lange Toilettensitzungen, aber auch die Unterdrückung des Stuhldrangs.

"Hämorrhoiden" sind nicht immer Hämorrhoiden

Der medizinische Laie bezeichnet oft sämtliche Symptome im Bereich des Enddarms - insbesondere aber schmerzhafte Veränderungen - als "Hämorrhoiden". In Wirklichkeit handelt es sich bei Hämorrhoiden lediglich um erweiterte Gefäßpolster im Enddarm, die normalerweise nicht schmerzen. Wenn es daher im Analbereich schmerzt, liegen meist Folgeprobleme des Hämorrhoidalleidens oder gar eine andere Erkrankung vor. Hämorrhoiden bluten meist: die Betroffenen sehen daher Blutspuren am Toilettenpapier, auf dem Stuhl oder im Toilettenbecken. In fortgeschrittenen Stadien treten Gewebspolster aus dem After heraus, die zu Nässen, Nachschmieren und Juckreiz führen. Spätestens jetzt muss der Facharzt aufgesucht werden.

Die Hämorrhoiden-OP ist oft das letzte Mittel

Die meisten vergrößerten Hämorrhoiden können auch ohne Operation ambulant behandelt werden. Die am häufigsten angezeigte Methode ist die Verödung. Sie ist - fachgerecht durchgeführt - praktisch schmerzfrei: Dabei wird eine Flüssigkeit in die Hämorrhoidalpolster selbst oder neben die zuführenden Schlagadern gespritzt. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion mit Narbenbildung, wodurch die Hämorrhoiden schrumpfen. Die Hämorrhoiden-Blutungen hören auf. Hat sich allerdings bereits ein Hämorrhoidal-Vorfall gebildet, ist diese Methode nicht mehr ausreichend. Dann ist es meist besser, die Hämorrhoiden mit einem Gummiring abzubinden, so dass diese nach einigen Tagen nekrotisieren ("absterben"). Auch nach einer Gummiligatur treten in der Regel keine Beschwerden auf. Das Bluten, Nässen und oft auch der Juckreiz am Enddarm verschwinden.

Bei Unklarheiten

Abgang von Blut, Eiter- und/oder Schleim aus dem Enddarm, Schmerzen beim Stuhlgang oder im Anschluss daran, unklare Beschwerden im Unterleib, die nach Anwendung von Zäpfchen oder Salben nicht überzeugend nach wenigen Tagen verschwinden und andere Beschwerden werden oft fälschlicherweise mit Hämorrhoiden in Zusammenhang gebracht, können aber Hinweise auf schwerwiegendere Erkrankungen sein. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker!